Translater:
Dienen verklärende Definitionen und Interpretationen des Wortes "Globalisierung" der Täuschung und Verharmlosung? Darf man der Konzernlobby in der entscheidenden Systemfrage die Deutungshoheit überlassen?
Die
durch den Zollabbau künstlich entfesselte Globalisierung (der
globale Lohndumpingwettbewerb) ist die Hauptursache für den
schleichenden Niedergang des Westens und Europas. Um diese Tatsachen
zu vertuschen, wird bei der Definition des Wortes Globalisierung
mächtig getrickst und es werden unhaltbare Behauptungen
aufgestellt.
Einige dieser von den Globalisierungsgewinnlern strategisch gut
organisierten Fehldeutungen und Legenden sollen hier aufgedeckt und
widerlegt werden. Möge der Leser sich sein eigenes Urteil
bilden.
Mit dem
Begriff "Globalisierung" kann man von den sich
aufdrängenden Fragen herrlich ablenken. Denn als
Globalisierung verkauft man halt alles - so schöne
Dinge wie den Fortschritt, die internationale
Zusammenarbeit, die internationale Arbeitsteilung, den
Weltfrieden, die Entnationalisierung, die Reisefreiheit, den
Kulturaustausch - einfach alles. Ein wahrhaft herrliches
Wort zur Verschleierung des zollfreien Raubtierkapitalismus.
War also die Erfindung des Wortes Globalisierung
erforderlich, um den Zollabbau zu kaschieren?
Im alten
Brockhaus findet sich noch keine Definition zur
Globalisierung. Dennoch gab es schon damals einen regen,
stetig wachsenden Welthandel und natürlich auch den
ewigen technologischen
Fortschritt.
Wozu
also eine neue Wortschöpfung für einen
stinknormalen Vorgang?
Die
"Erfindung" der Globalisierung
Eine
neue Wortkreation musste her, um die Eskalation des
Welthandels in einem nebulösen Begriff einzufangen.
Gäbe es das Kunstwort "Globalisierung" nicht,
würde die Menschheit ganz offen und unverkrampft
nach dem Sinn des Zollabbaus und dem damit verbundenen
globalen Lohndumping fragen.
Unwissenheit
oder Volksverdummung?
Warum
wird bei der Globalisierungsdefinition so viel gelogen und
getrickst?
Die
mächtigen Globalisierungsgewinnler sind bestrebt, die
Globalisierung als natürliche, fortschrittlich bedingte
Zeiterscheinung darzustellen. Gegen den Zeitgeist kann man sich eben
nicht wehren und gegen den Fortschritt schon gar nicht.
Die so argumentierenden Lobbyisten verwässern daher den
Globalisierungsbegriff durch allgemeingültige, wohlklingende
Floskeln, faseln etwas von internationaler Zusammenarbeit und der
allgemeinen "friedensstiftenden" Entnationalisierung der Staaten.
Allen erdenklichen positiven Assoziationen (technologischer
Fortschritt, völkerverbindende kulturelle Entwicklungen) wird
der Stempel der Globalisierung aufgedrückt, um von den wahren
Mechanismen des globalen Unterbietungswettbewerbs
abzulenken.
Mit
wohlklingenden Phrasen wird die Globalisierung geadelt! Deshalb
wird die Globalisierung konsequent als logischer Prozess der
Verflechtung der Märkte gepriesen und es wird von der
heilen Welt der internationalen Zusammenarbeit
geschwärmt. Man verweist auf die wachsende
Abhängigkeit der Länder (die friedensstiftend sein
soll), auf die zunehmende "Dynamik" des Handels mit
Gütern und Dienstleistungen, auf die
"wachstumsfördernde" Verflechtung der Finanzmärkte
und den technologischen Transfer. Kurzum:
Die weitverbreitete Primitiv-Definition steht im krassen
Widerspruch zum
eigentlichen Charakter der
Globalisierung.
Zugegeben:
Die
Globalisierungslobby versteht es, mit schönen,
verklärenden Worten das Image der Globalisierung
aufzupolieren. Sie weiß, dass eine positive
Wortbestimmung entscheidend ist für deren
Akzeptanz.
Ferner werden kulturelle Aspekte hervorgehoben: die
Verschmelzung von Völkern, ihren Sitten und
Gebräuchen, die größere Reisefreiheit, die
rasche Ausbreitung von Nachrichten und Informationen, die
Demokratisierung usw..
Die übelsten Verdrehungen bei der Globalisierungsdefinition:
Die
Behauptung:
"Ohne
internationale Zusammenarbeit könnten wir die weltweiten
Probleme gar nicht lösen!"
Diese
Auslegung ist wieder einmal typisch. Denn die "internationale
Zusammenarbeit" versucht lediglich Probleme zu lösen, die es
ohne Globalisierung (Abbau der Zölle) gar nicht geben
würde.
Erst
die weltweite wirtschaftliche Verflechtung erzwang die
Liberalisierung der Finanzmärkte, die verantwortlich ist
für absurde Spekulationen, Finanz- und Bankenkrisen.
Erst
der globale Dumpingwettbewerb erzeugt Massenarbeitslosigkeit,
sinkende Einkommen in den ehemaligen Hochlohnländern und
ausufernde Staatsverschuldungen.
Die "internationale Kooperation" hilft also hauptsächlich bei der Überwindung von Krisen, die ohne Globalisierung (Zollabbau) gar nicht erst entstehen würden.
Nicht
viel anders verhält es sich bei den Umweltzerstörungen.
Auch hier können internationale Abkommen nicht einmal das
reparieren, was allein der Zollabbau zu verantworten hat. Denn
erst der globale Dumpingwettbewerb zwingt Hersteller zu
Kosteneinsparungen auch im Umweltbereich (verlangt zum Beispiel nach
billiger Atomenergie, subventionierten Schiffsbauten, steuerfreiem
Schiffsdiesel und Flugbenzin). Erst die weltweit verstreute
Zulieferindustrie vervielfachte in nur drei Jahrzehnten das
Transportaufkommen, erfordert immer neue Straßen, Fluglinien,
Containerschiffe usw. Die ganze Welt wird dem Verkehr
untergeordnet und dann heißt es, allein die Globalisierung
kann unsere Umweltprobleme lösen. Einfach pervers!
Sogar auf den deutschen Straßen verdoppelt sich das
Lkw-Aufkommen etwa alle 25 Jahre. Obwohl die realen
Nettolöhne und Renten seit 1980 sinken und eine verringerte
Kaufkraft eigentlich zur Verringerung des Transportaufkommens
führen müsste.
Was
kann schöner sein?
Was
kann schöner sein bei der Vertuschung des globalen
Lohndumpings (durch den Zollabbau) als ein Wort, das
jeder Mensch anders deutet? Für die Globalisierung
gibt es keine klare, unmissverständliche Definition.
Diese Wortschöpfung lässt sich vergewaltigen bis
zum Gehtnichtmehr - alle positiven Errungenschaften der
Neuzeit lassen sich dort einbringen - von den Lobbyisten und
Helfershelfern des Großkapitals.
Weitere Tricks:
Die
Behauptung:
"Die
Globalisierung ist gleichzusetzen mit einer Entnationalisierung,
einem Machtverlust der Nationalstaaten".
In
einer Weise erweist sich diese Behauptung sogar als richtig -
allerdings ganz anders, als die Globalisierungslobby es uns
vermitteln möchte. Tatsächlich bedeutet der Zollabbau einen
gigantischen Machtverlust der Regierungen zugunsten des (oft
anonymen) Anlagekapitals, vor allem aber zugunsten der
Großkonzerne (Global Player).
Konzerne
und Investoren verlangen heute hohe Subventionen, günstige
Standortbedingungen (sinkende Löhne) und niedrige Steuern
(Kapitalistisches
Ermächtigungsgesetz).
Wenn die Regierungen nicht spuren, drohen sie mit
Auslagerungen.
Dagegen ist der vermeintliche Machtverlust der Nationalstaaten gegenüber der internationalen Völkergemeinschaft sehr differenziert zu betrachten. Haben etwa China, Indien und Brasilien heute weniger Einfluss als vor 40 Jahren?
Es
findet doch eher eine Verschiebung statt:
Der
globale Lohndumpingwettbewerb zwingt die Hochlohnländer in die
Knie und sorgt für den Niedergang der westlichen Welt,
während
aufstrebende Schwellenländer ihren Nutzen daraus ziehen und
mächtiger werden. Exorbitant angestiegen ist zweifelsohne auch
die Machtbasis der Spekulanten, der Milliardäre und der
Weltkonzerne. Aber nur ein Ignorant oder ein blindes Huhn wird dieser
Verschiebung etwas Gutes abgewinnen können.
Die
Behauptung:
"Auch
im gesellschaftlichen und kulturellen Bereich findet eine
Globalisierung statt!"
Natürlich
erleben wir eine zunehmende globale Verflechtung von Politik, Kultur
und Medien. Aber dies ist ein seit Urzeiten anhaltender Prozess,
der durch den schnellen technologischen Fortschritt weiter
voranschreitet. Eisenbahnen, Motorschiffe, Kraftfahrzeuge und
schließlich Flugzeuge machen das Reisen bequemer, billiger und
sicherer. Die Medien und das Internet sorgen für einen
zunehmenden Austausch an Informationen, fördern
gesellschaftliche und kulturelle Angleichungen (wobei deren
Nutzen oft mehr als fraglich ist).
Eine
Entwicklung, die bereits 150 Jahre vor der eigentlichen
(wirtschaftlichen) Globalisierung ihren Anfang nahm, soll nun so
einfach mir nichts dir nichts das Image der Globalisierung
aufpolieren? Welch schäbiges, unaufrichtiges Ansinnen!
Um diesen offenen Widerspruch zu entkräften, wird von manch
findigen Wortakrobaten der Beginn der Globalisierung kurzerhand um
einige Jahrhunderte vorverlegt ("eigentlich begann die Globalisierung
schon vor 200 oder gar 2000 Jahren"). Wer Wortbegriffe dermaßen
verbiegt oder aufweicht, kann sich natürlich immer fein
herausreden.
Leider lässt sich jede komplexe Definition vergewaltigen, es gibt dafür keine neutrale, richterliche Instanz. Und wenn die mächtige Kapitallobby mit all ihren meinungsbestimmenden Verlagen und gutbezahlten Fürsprechern penetrant den technischen Fortschritt und kulturelle Veränderungen wie einen Virus in ihre Globalisierungsdefinition einbaut, wird sie damit Erfolg haben (weil die meisten Menschen nun einmal geschickter Propaganda erliegen).
Die
Behauptung:
"Die
Ursache der Globalisierung liegt im technischen Fortschritt!"
Besonders
in diesem Punkt zeigt sich die Verlogenheit der Debatte. Denn wer den
technischen Fortschritt als Ursache definiert, stellt die
Globalisierung als ganz natürlichen und zugleich unabwendbaren
Vorgang dar. Beides aber stimmt nicht. Die Globalisierung
ließe sich ganz einfach durch die Wiederbelebung der Zölle
rückgängig machen. Schon dieser eine Punkt widerlegt
die dummdreiste Globalisierungstheorie.
Am
Ende glaubt der Mensch, was die Propaganda ihm ständig
einredet!
Der
brave Bürger soll glauben, dass die Globalisierung unabwendbar
ist und Vorteile bringt - also wird die Definition mit wesensfremden
Pluspunkten infiltriert. Jeder,
der im gleichen Sinne argumentiert, betreibt meines Erachtens
Menschenverdummung und macht sich zum Büttel der Global Player
und des Großkapitals.
Wie auch immer die Globalisierung definiert wird: Fest steht, dass der weitgehende Zollverzicht den globalen Lohn-, Sozial-, Umwelt und Steuerwettbewerb entfacht, den Hochlohnländer einfach nicht gewinnen können. Wer den Zollverzicht gutheißt und gleichzeitig dummdreist höhere Konzern-, Vermögens- und Reichensteuern verlangt, der hat das Wesen der Globalisierung nicht verstanden.
Würden
auf der ganzen Welt einheitliche Tariflöhne, Öko-
und Sozialstandards gelten, wäre die Globalisierung
mausetot!
Dies
beweist: Die Globalisierung lebt nur vom globalen
Dumpingwettbewerb - also der Ausbeutung der Menschheit, der
Natur und der Erpressung der Staaten.
Zölle
würden diesen Wahnsinn schnell beenden
(Kapitalistisches
Ermächtigungsgesetz).
Zustimmende Beurteilung dieses Artikels:
Ablehnende Beurteilung dieses Artikels (ich bin ganz anderer Meinung als Manfred J. Müller):
Die
Globalisiserung ist kein schwammiger Begriff. Alle
Wähler verstehen das Gleiche
darunter.
Eine
herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel
(https://www.globalisierung.com.de/definition-globalisierung.html)
gefallen haben, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Denn nur die
allgemeine Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg
für notwendige Reformen. Es dankt Ihnen Manfred J.
Müller
Achtung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
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© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung
März 2011
Überwindung
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Der
Niedergang Deutschlands. Warum sinken seit 1980 die realen
Nettolöhne und Renten?
Zu
viele Rentner, Fachkräftemangel, Kinderarmut,
Leistungsgerechtigkeit - wann kollabiert unser
Sozialstaat?
Protektionismus
- das verlogenste Kapitel der Welt
Ist
der Begriff Pseudodemokratie" im Falle Deutschlands zu
schmeichelhaft?
Was
versteht man unter Neoliberalismus?
Was
ist Rassismus? Und was ist Rufmord?
Die
Schuld der Deutschen am Holocaust und 2.
Weltkrieg
"Wir
müssen die Welt neu denken!"
"Die
Würde des Menschen ist unantastbar."
"Spieglein,
Spieglein an der Wand, wer sind die mächtigsten Dogmatiker im
ganzen Land?"
Warum
gibt es kein Gesamtministerium für Entwicklungs- und
Zuwanderungshilfen?
Gute
Migranten, schlechte Migranten. Taugt Deutschland zum
Einwanderungsland?
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
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Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
Die
geballte Kompetenz aus Politik und Wirtschaft hat Deutschland in die
totale Ex- und Importabhängigkeit mit langen Lieferketten
geführt. Seit 1980 sinken nun die Reallöhne und Renten!
Globalisierung und EU hingen 10 Jahre am Tropf einer die Sparer
enteignenden 0-Zins-Politik.
Hat
sich also die Establishment-Politik der Vergangenheit
bewährt?
Darf es keine fundamentale Kritik an der Politik des Establishments
und seiner staatlichen Medienpropaganda
geben?