Globalisierung Gesellschaft Auswirkungen

Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Gesellschaft

Profitiert unsere Gesellschaft von der Globalisierung? Welche gesellschaftlichen Veränderungen verlangt die Globalisierung?

Wie würde unsere Gesellschaft ohne Globalisierung funktionieren? Besser? Oder vielleicht doch schlechter? Um sich ein genaues Bild zu schaffen muss man schon recht genau hinsehen und tiefgreifende Überlegungen und Vergleiche anstellen.

 

Wie war es früher?
Wie war es früher in den "Urzeiten" vor der Globalisierung? Und wie hätte sich der technische Fortschritt ausgewirkt ohne massiven Zollabbau, der die Grundlage für die Globalisierung gelegt hat?

Eines scheint sicher - das beispiellose Aussterben ganzer Industriezweige hätte es nicht gegeben! Ob Kameras, Büromaschinen, Handys, Fernseher, Computer, Textilien, Möbel oder Schuhe - alles würde noch im eigenen Land hergestellt.
Durchaus möglich, dass dann der technologische Fortschritt ein klein wenig langsamer vorangeschritten wäre. Vielleicht läge man gar im produktiven Entwicklungsstadium um fünf Jahre zurück und müsste derzeit (im Juni 2012) noch ohne Smartphones auskommen.
Aber einmal ganz ehrlich: Wäre ein etwas geringeres Tempo bei der Technologisierung dieser Welt wirklich so furchtbar? In den 1970er Jahren zum Beispiel hat man schließlich auch schon ganz gut gelebt. - Wenn nicht gar besser, geruhsamer, mit weniger Sorgen und Existenzängsten.

Die Arbeitsplätze waren ohne globalen Dumpingwettbewerb relativ sicher. Welcher Arbeitnehmer hätte damals etwa eine befristete Stellung angenommen oder unter Tarif gearbeitet? Lohnarbeit, Zeitarbeit, dubiose Praktika und schlechtbezahlte Minijobs gab es nicht.

Nun wird mancher einwenden, das seien damals goldene Zeiten gewesen, die so schnell nicht wiederkommen. Aber warum eigentlich? Warum kann und darf es die goldenen Zeiten heute nicht mehr geben? Weil man stur am Zollabbau festhalten muss? Weil die Mächtigen dieser Welt in ihren G-8 und G-20-Gipfeln unbeirrt am totalen (Zoll)-Freihandel festhalten?

 

Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Gesellschaft:
Der Mensch soll sich dem globalen Dumpingwettbewerb unterordnen!
Eine starke Globalisierungslobby hat es geschafft, dass die Menschheit sich den Interessen einer kleinen Minderheit beugt. Sein ganzes Leben soll der brave Bürger sich der Doktrin der "internationalen Arbeitsteilung" unterordnen.
Das bedeutet vor allem: Allzeit bereit und flexibel sein! Flexibel bezüglich des Arbeitsortes, des Arbeitsplatzes, der Arbeitszeit und des Arbeitseinkommens. Also den Arbeitsplätzen ständig hinterherlaufen, sich zunehmend mit Schichtarbeiten abfinden, sich ständig weiterbilden und notfalls mehrmals im Leben umschulen.

Das geregelte Familienleben, das in den 1970er Jahren noch im Mittelpunkt stand, wird zum Auslaufmodell und kann sich heute kaum jemand mehr leisten. Trotz ständig steigender staatlicher Zuwendungen in Form von Krippenplätzen, Kitas, Eltern- und Kindergeld sinkt die Zahl der Eheschließungen und die Geburtenrate.
Der Staat versucht verzweifelt, dieses Defizit durch die Integration von Armutsflüchtlingen aus aller Welt zu kompensieren, was natürlich neuerliche Probleme aufwirft. Die Staatsschulden konnten nur über eine Billiggeldschwemme gedeckelt werden und die Glücklichen, die noch über einen gutbezahlten Job verfügen, müssen immer höhere Abgaben fürchten.
Am Ende führt diese Politik der Ignoranz zu einer Vergraulung der Eliten und Vermögenden, was wiederum weitere unangenehme gesellschaftliche Veränderungen zur Folge haben wird.

 

Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Gesellschaft:
Das internationale Finanzsystem führt ins Chaos!
Brauchen wir ein internationales Finanzsystem? War das überschaubare, national ausgerichtete Bankensystem der Vor-Globalisierungsära wirklich so schlecht? Damals jedenfalls funktionierte das Geldwesen noch recht gut, der Finanzmarkt war vom Staat kontrollierbar, Tugend und Moral noch keine leeren Worthülsen.
Heute aber werden die ansteigenden Staatsschulden teilweise über die Druckerpressen der Zentralbanken finanziert. Gleichzeitig sollen die Zentralbanken mit ihrem selbst generiertem Billiggeld Bankenpleiten verhindern und die Konjunktur ankurbeln.

Der künstlich geschaffene Billigzins wiederum verstärkt die Abkehr von einer soliden Marktwirtschaft. Es werden gefährliche Spekulationsblasen erzeugt (Billighypotheken beflügeln den Bauboom) und die Besitzenden schleichend enteignet (Guthabenzins für risikolose Anlagen weit unter der Inflationsrate).
Die ganze Welt wird so zum Spielball des Kapitals, der Schattenbanken und vor allem der Zentralbanken. Wie lange glaubt man, ohne moralische Grundsätze und Tugenden das unkontrollierbare Weltfinanzsystem noch in Schach halten zu können?

Eine Gesellschaft, die ständig auf dem Pulverfass lebt, wird kaum zur Ruhe kommen und sich mit wirklich relevanten Zukunftsfragen befassen können. Mit immer neuen Rettungsschirmen und Bürgschaften gilt es nur noch, das Chaos zu verhindern, sich Zeit zu erkaufen und zu hoffen, dass sich die Lage irgendwann einmal wieder beruhigt.

 

"Die Corona-Krise beweist einmal mehr, dass ich mit allen meinen schon vor Jahren und Jahrzehnten aufgestellten Thesen und Prophezeihungen richtig lag!" (Manfred Julius Müller)

 

 

Aus der Reihe "Die Auswirkungen der Globalisierung":
• Einleitung: Welche Auswirkungen hat die Globalisierung?
Die Auswirkungen der Globalisierung auf Deutschland
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Politik
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Unternehmen
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Umwelt
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Gesellschaft
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Entwicklungsländer
Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Wirtschaft

 

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© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung Mai 2012 (aber immer noch aktuell)

 


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Fachkräftemangel: Wie viele Städte müsste Deutschland für 400.000 Zuwanderer jährlich bauen?
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Wann kommt der Dexit? (der Austritt Deutschlands aus der EU)
"Das ist rückwärtsgewandtes Denken ..."

Anmerkung: Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.

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