Tabuthema Aufstocker:
Gibt es derzeit (Juli 2009) wirklich "nur" eine halbe Million Geringverdiener, die die Möglichkeiten der Aufstockung nicht nutzen? Wieder einmal wird versucht, ein eklatantes Unrecht herunterzuspielen! Zwar wird mittlerweile eingeräumt, dass viele Geringverdiener die Möglichkeiten der Gehalts-Aufstockung über Hartz IV nicht nutzen - aber es wird in diesem Zusammenhang immer nur von 500.000 Betroffenen gesprochen.
Der
Trick: Viele soziale Hilfen fallen unter den Tisch!
Dabei
wird die Zahl der Anpruchsberechtigten nur durch einen simplen Trick
künstlich niedrig gehalten: Die Aufstockung bekommt nur, wer mit
seinem Verdienst noch unter den Hartz-IV-Regelsätzen
liegt.
Jeder potentielle Aufstocker wird bei Antragstellung behandelt wie ein Erwerbsloser - er muss die gleichen Anträge ausfüllen und fällt bereits aus dem Unterstützungsprogramm, falls er die Freigrenzen für anrechenbare Vermögenswerte überschreitet. Der entscheidendere Punkt aber ist, dass viele soziale Hilfen (Suppenküchen, Tafeln, Kleiderkammern, GEZ-Gebührenbefreiung, Lehrmittelbeihilfen, Umzugshilfen, Renovierungszuschüsse usw.) nicht ebenfalls wie die Warmmiete vom Nettogehalt abgezogen werden.
Wer also ein wenig über den Hartz-IV-Regelsätzen verdient, kommt nicht in den Genuss der vielen segensreichen kostenlosen Zusatzleistungen. Aus diesem Grund stehen sich schätzungsweise fünf Millionen Normalverdiener (und eben nicht nur 500.000) finanziell deutlich schlechter als Erwerbslosenfamilien. Näheres...
Deutschland
ist derart sozial, dass erwerbslose Bürgergeld-Familien* sich
oft (wenn nicht gar meistens) finanziell besser stehen als
vergleichbare Durchschnittsverdienerhaushalte. Dazu passt:
Deutschland hat das sozialste und freizügigste Asylrecht der
Welt.
*
Ebenso lohnt es sich für viele "Aufstocker" nicht im Geringsten,
Vollzeit zu arbeiten.
Hintergrund:
Die
wahren Ursachen des Fachkräftemangels. Problemlösungen
Eine herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel (https://www.globalisierung.com.de/agenda-2010/aufstocker.html) gefallen haben, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Denn nur die allgemeine Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für notwendige Veränderungen. Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
"Ich
lese nur das, was meine eigene Meinung bestätigt! Ich
will mich ja schließlich nicht
ärgern!"
Mit
dieser weit verbreiteten Haltung ist der Demokratie aber wenig
gedient. Merkwürdig, dass man derlei Sprüche gerade von
Leuten hört die vorgeben, die Demokratie retten zu wollen und
sich selbst für tolerant halten.
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Impressum
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
Flensburg,
2009