Die Konzerne, die Medien und die Parteien feiern ihr geliebtes Baby (die Agenda 2010) gerne als Riesenerfolg und behaupten frech, die Arbeitslosenzahlen wären durch diese "Reform" von 5 Millionen auf 3 Millionen gesenkt worden.
Aber bei diesem durchsichtigen Manöver handelt es sich schlicht und einfach um eine dreiste Tatsachenverdrehung.
Wissenschaftlich erwiesen ist, dass vor allem die Lohnkostenreform (Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 % bei gleichzeitiger Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung), die Senkung der Reallöhne und der Werteverfall des Euro (Währungsdumping) das vermeintliche Beschäftigungswunder ausgelöst haben.
Die Agenda 2010 hatte mit Inkrafttreten der Reformen Anfang 2005 dagegen die Arbeitslosenzahlen in die Höhe schnellen lassen! Die Probleme waren so gigantisch, dass der amtierende Kanzler Schröder vorzeitig das Handtuch werfen und Neuwahlen ausrufen lassen musste. Erst mit dem Sieg der CDU im Herbst 2005 und der Ankündigung der Lohnkostenreform besserte sich die Arbeitslosenbilanz.
Die
Agenda 2010 hat bestenfalls dazu geführt, dass die
Massenarbeitslosigkeit besser vertuscht werden kann (mittlerweile
gibt es allein 360.000 ein-Euro-Jobber).
Die tiefgreifendste
Bilanzkosmetik
erfolgt mit dem Instrument der Frühverrentung (wie würden
wohl die Arbeitslosenzahlen ausschauen, würden alle
arbeitsfähigen Frührentner bis zum Erreichen ihres
regulären Renteneintrittsalter als Arbeitslose gezählt?).
Vermutlich würden allein dadurch mit einem Schlag die
Arbeitslosenzahlen um weitere vier Millionen anschwellen.
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Agenda
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© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
Flensburg,
2009
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
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von Manfred J. Müller
Man
kann nicht ständig das, was der normale Menschenverstand und die
Mehrheit der Bevölkerung für gut und richtig befinden, als
rechten Populismus abtun. Täte man dies, wäre nur noch eine
gegen das Volk gerichtete Politik legitim. Das wäre jedoch eine
Perversion der Demokratie!