Translater:
Erhöht endlich die Lkw-Maut!
In
den letzten 40 Jahren hat sich der Lkw-Verkehr auf den deutschen
Straßen vervierfacht. Und dass, obwohl die
Reallöhne
und
inflationsbereinigten Renten im gleichen Zeitraum um etwa 15 %
eingebrochen sind.
Warum in aller Welt muss die deutsche Bevölkerung immer mehr
Schwerlastverkehr für einen sinkenden Lebensstandard
erdulden?
Pro
und Contra Lkw-Maut:
Deutschland zahlt den Preis für den Wegfall der
Zollgrenzen!
Ganz
Schlaue meinen nun, Deutschland zahle eben den Preis für die EU
und die Globalisierung (also den Wegfall der Zollgrenzen) "von dem
die deutsche Wirtschaft profitiert".
&endash; Profitiert? Wie kann man ein Volk nur so verdummen und ihm
eine derart dreiste Lüge auftischen? Nach meinem Empfinden ist
der Abbau von Reallöhnen und Renten sowie die immense
Staatsverschuldung alles andere als ein Vorteil! Näheres...
Pro
und Contra Lkw-Maut:
"Aber Deutschland ist doch nun einmal ein Transitland!"
Auch
die nächste Behauptung ist mehr als abenteuerlich. Nur weil
Deutschland im Herzen Europas liegt, muss es nicht automatisch zum
Transitland werden. Dass Deutschland in diesem Ausmaß zum
Durchgangsland mutierte, lag vorrangig am Abbau der Zollgrenzen. Nur
weil auf wirkungsvolle Zölle verzichtet wird, lohnt die
Auslagerung von Produktionsteilen in östliche
Billiglohnländer. Was die Westeuropäer nicht mehr selbst
herstellen dürfen, wird nun zum Großteil über die
deutschen Autobahnen hin und her gekarrt. Welch ein Wahnsinn! Und
welche Vorteile haben die Deutschen davon?
Pro
und Contra Lkw-Maut:
Viele zahlen mit dem Leben!
Fest
steht, dass tausende Lkw-Unfälle auf den deutschen
Fernstraßen Jahr für Jahr hunderte Todesopfer und tausende
Schwerverletzte fordern. Ein wahrlich hoher Preis für den
angeblich unvermeidlichen Warentourismus! Wie abgebrüht muss man
sein, wenn man als Politiker diese Schreckenszahlen einfach beiseite
schiebt und den Blutzoll als unabänderlich
hinnimmt?
Dabei
gibt es noch eine sehr hohe Dunkelziffer weiterer Geschädigter:
Niemand weiß, wieviele Bundesbürger aufgrund der durch den
Lkw-Verkehr hervorgerufenen Luftverschmutzung erkranken und
sterben.
Und wer entschädigt für die hohe Lärmbelästigung,
Umweltzerstörung usw.?
Pro
und Contra Lkw-Maut:
Das Land ohne nennenswerte Rohstoffe
Das
zentral in Europa gelegene Deutschland verfügt über keine
nennenswerten Bodenschätze. Auch nachwachsende Rohstoffe sind
wegen der hohen Bevölkerungsdichte rar. Während
große, dünnbesiedelte Flächenländer wie zum
Beispiel die USA im großen Umfang Nahrungsmittel, Biogas und
Biosprit exportieren könnten, reicht die Fläche des
dichtbevölkerten Deutschland kaum einmal zur Sicherstellung der
eigenen Ernährung.
Die geografische Lage ist der einzige naturgegebene Pluspunkt, den Deutschland im internationalen Dumpingwettbewerb aufzubieten hat. Warum sollte man diesen einen Vorteil nicht nutzen und den Transitverkehr zu einer Einnahmequelle machen, wo es bislang doch nur ein großes Verlustgeschäft war? Es wird ja schließlich kein ausländischer Spediteur gezwungen, die deutschen Transitwege zu nutzen.
Pro
und Contra Lkw-Maut:
Die bisherigen Mautgebühren sind nicht einmal ansatzweise
kostendeckend!
Ein
einzelner großer Lkw belastet die Straße mehr als 50.000
Pkw! Schon an dieser Zahl lässt sich erahnen, dass die Einnahmen
aus Steuern und Mautgebühren beim Schwerlastverkehr längst
nicht kostendeckend sind. Dies gilt vor allem für
ausländische Lkw, für die hierzulande kaum Steuern anfallen
und die wegen ihres oft schlechten Allgemeinzustands zudem noch ein
erhöhtes Gefahrenpotential darstellen.
Die läppischen Mautgebühren decken die wahren Kosten
für Straßenbau- und Instandhaltung, Umweltschäden,
Gebäudeschäden, Unfallschäden, Gesundheitsschäden
usw. nicht einmal ansatzweise ab.
Pro
und Contra Lkw-Maut:
Eine Verfünffachung der Mautgebühren wäre
überfällig!
Würde
man die tatsächlich anfallenden Kosten und Folgeschäden
fair einpreisen, so müssten die Sätze für die deutsche
Lkw-Maut zumindest verfünffacht werden! Damit könnten nicht
nur die Straßen besser ausgebaut und verkehrssicherer gestaltet
werden, es könnten auch Gelder in das soziale Krankensystem
fließen (um die durch den Lkw-Verkehr entstandenen
Gesundheitsschäden zumindest finanziell abzudecken) und somit
die Lohnnebenkosten entlasten.
Pro
und Contra Lkw-Maut:
Ausländische Lkw nicht bevorzugen!
Der
Trend ist eindeutig: Immer mehr ausländische Lkw verdrängen
die hochbesteuerten deutschen Brummis. Dies liegt zum Großteil
an der Benachteiligung deutscher Spediteure, die zusätzlich noch
hohe Kfz-Steuern berappen müssen. Um eine Wettbewerbsgleichheit
mit ausländischen Spediteuren zu schaffen, könnten die
Steuern auf die deutschen Lkws gesenkt werden (finanziert über
die Mehreinnahmen aus der Maut).
Lkw-Maut
auf die Bundesstraßen weiter ausdehnen!
Es
macht keinen Sinn, sich bei der Lkw-Maut einseitig auf die Autobahnen
zu konzentrieren. Auch auf den Bundes- und Landstraßen sind die
Schäden durch die Schwerlaster immens und müssten über
die Maut abgedeckt werden. Diese Gleichbehandlung verhindert auch
eine Maut-Flucht, die bei einer Anhebung der Maut ansonsten extrem
zunehmen würde.
Pro
und Contra Lkw-Maut:
Einsicht im Rückwärtsgang
Inzwischen
haben manche Politiker immerhin eingesehen, dass unsere
Mautgebühren erhöht werden müssten. Doch schon sind
andere dabei, die Transportkosten staatlich zu entlasten. Ihr
Argument: "Die höheren Frachtraten würden letztlich doch
auf die Verbraucher abgewälzt und somit zum Anstieg der
Lebenshaltungskosten beitragen".
Also
wieder einmal soll gemauschelt und eine reale (marktwirtschaftliche)
Belastung verschleiert werden. Aber: Wenn der Staat den
Speditionen Subventionen gewährt, so wird dies letztlich nicht
billiger als direkte Preiserhöhungen. Denn die Steuern zur
Begleichung der Subventionen fallen ja nicht vom Himmel, sie werden
dem Steuerzahler abgenommen.
Letztlich kommt ein subventioniertes System immer wesentlich
teurer, weil es sämtliche nachfolgenden Kostenrechnungen
verfälscht. Wenn etwas subventioniert wird, wird an
schlechten Produktions- und Konsumgewohnheiten festgehalten, weil
die Auswirkungen niemand spürt. Je weniger Subventionen, desto
effizienter die Marktwirtschaft und desto mehr steigen die
Reallöhne.
Letztlich
ist es also so, dass eine Verteuerung des Warentransports die
Lebenshaltungskosten senkt.
Es macht keinen Sinn, wenn die Allgemeinheit für die
Schäden anderer aufkommen muss (über höhere
Krankenversicherungsbeiträge und Steuern). Und was im Zuge
der Gleichbehandlung die ausländischen Spediteure mehr
zahlen, kommt voll und ganz der deutschen Bevölkerung zugute
(senkt nochmals deren Lebenshaltungskosten).
Pro
und Contra Lkw-Maut:
Das Chaos ist vorprogrammiert, der Schwerlastverkehr soll sich in den
nächsten 30 Jahren nochmals verdoppeln!
Experten
rechnen in den nächsten 30 Jahren mit einer weiteren
Verdoppelung des Lkw-Aufkommens auf den deutschen Straßen. Das
bedeutet noch mehr Staus, noch mehr Verkehrstote und vor allem
immense Kosten für den weiteren Straßenausbau.
Aber diese Prognose bewahrheitet sich nur, wenn weiterhin auf eine
echte, kostendeckende und gewinnbringende Mautgebühr verzichtet
wird. Eine gerechte Kostenstruktur im Transportwesen würde
das Lkw-Verkehrsaufkommen normalisieren und auf vertretbare
Belastungen abklingen lassen.
Eine
höhere Lkw-Maut aus Respekt vor den Menschen!
Der
Lkw-Verkehr sollte auf das Notwendige beschränkt werden. Es
macht keinen Sinn, den Warentransport über Steuermittel zu
begünstigen, nur damit sich die Verlagerung der
Arbeitsplätze in Billiglohnländer weiter lohnt.
Es
muss zum Beispiel nicht sein, dass fangfrische Nordseekrabben per Lkw
nach Marokko gebracht, dort gepult und anschließend wieder
zurückgeholt werden. Wer den Warentransport subventioniert,
unterläuft das
Prinzip der Marktwirtschaft,
denn dadurch werden Veränderungen angestoßen, die bei
einer fairen Bewertung unrentabel sind.
Viele Produktionsauslagerungen würden sich bei ehrlichen
Transportkosten (die auch die Folgeschäden abdecken) nicht
lohnen. Der Markt und die Kaufgewohnheiten würden sich bei
neutraler Aufwandsentschädigung ändern.
Würde
sich der Preis für das französische Mineralwasser durch den
weiten Transportweg sich verdoppeln, müssten Konsumenten nicht
verdursten. Sie könnten umsteigen auf regionale Produkte.
Es muss auch nicht unbedingt sein, dass 50 Joghurtsorten in den
Regalen der Supermärkte stehen und Schleswig-Holsteiner
unbedingt Joghurt aus Bayern haben müssen (und umgekehrt). Der
echte ehrliche Preis muss es eben richten, er sorgt für eine
Effizienz in der Marktwirtschaft.
Eine
höhere Lkw-Maut der Umwelt und der Wirtschaft zuliebe!
Wer
die Vergeudung der Ölressourcen durch eine indirekte
Subventionierung des Schwerlastverkehrs forciert, handelt in jeder
Hinsicht umwelt- und menschenfeindlich.
Umwelt-
und menschenfeindlich, weil dadurch der Verschwendung begrenzter
Rohstoffressourcen Vorschub geleistet wird und unnötig
Schadstoffe in die Luft geblasen werden. Menschenfeindlich, weil die
subventionierte Frachtverkehr auch massiv die Spekulation beim
Öl und den Nahrungsmitteln vorantreibt. Menschenfeindlich,
weil Arbeitsplätze in den Hochlohnländern abgebaut werden,
die bei vernünftigen Transportkosten gar nicht zur Diskussion
stehen würden. Menschenfeindlich, weil der Steuerzahler diese
unsinnigen Subventionen auch noch finanzieren muss.
Das
Lkw-Transportaufkommen auf deutschen Straßen hat sich
in nicht einmal 40 Jahren vervierfacht! Obwohl die Kaufkraft
der Erwerbstätigen und Rentner sank!
BRD+DDR
1980:
Transportaufkommen
auf deutschen Straßen: 100 %. Das krasse
Lohngefälle innerhalb der EU sorgte dann für
Produktionsverlagerungen ins Ausland und einen absurden Waren- und
Pendlertourismus.
Schuld an diesem Missstand ist das Dumpingsystem - global
und innerhalb der Europäischen Union. Weil es kaum noch
Zölle gibt, werden Fabriken dorthin verlagert, wo die
Löhne, Unternehmenssteuern und Umweltauflagen am
niedrigsten sind. Das führt zu irrwitzig langen
Lieferketten und einem absurden Warentourismus.
Deutschland 2018:
Transportaufkommen
auf deutschen Straßen: 400 %! Obwohl sich die Kaufkraft
verringert hat! Aber wenn's ums Klima geht, wird darüber nicht
geredet, der Ruf der EU darf keinen Schaden nehmen.
Startseite
www.globalisierung.com.de
Impressum
© Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Studie des
Wirtschaftsanalysten und Publizisten Manfred J. Müller aus
Flensburg.
Erstveröffentlichung
2007 (Zahlen 2019 aktualisiert).
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
Ist
eine Demokratie zu schwach, den Bürgern reinen Wein
einzuschenken?
Eine
staatliche, gehirnwäscheartige Dauerpropaganda wird immer wieder
eingesetzt, um konzernfreundliche, radikale Ideologien durchzusetzen
(z. B. die Zollächtung = Inthronisierung des globalen
Dumpingwettbewerbs). Wenn es aber um ein wirklich notwendiges
Umdenken geht (Erhöhung der Mineralölsteuer,
Einführung einer Kerosinsteuer, Verdoppelung der Lkw-Maut,
Aufgabe des gescheiterten Schengener Null-Grenzen-Experiments etc.),
meint man, die Bevölkerung nicht mitnehmen zu können. Denn
das könnte ja Wählerstimmen kosten.